Firma in England gründen: Der umfassende Guide für österreichische Unternehmer

Lukas Wolff

Die Gründung eines Unternehmens im Ausland kann eine entscheidende Weichenstellung für den Erfolg deines Business sein. Du denkst darüber nach, international zu expandieren? Großbritannien ist für österreichische Firmen nach wie vor ein attraktiver Standort. Eine Firmengründung in England kann auch nach dem Brexit eine strategisch kluge Entscheidung sein.

Dieser Leitfaden navigiert dich durch den gesamten Prozess der britischen Unternehmensgründung. Wir beleuchten alle wichtigen Aspekte – von den rechtlichen Rahmenbedingungen über die Kosten bis hin zu steuerlichen Überlegungen.

Zusätzlich zeigen wir dir, warum das Wise-Geschäftskonto ein starker Partner für dein internationales Geschäft sein kann.

Firma gründen im UK: Deshalb kann es sich lohnen

Die Frage, ob man als Ausländer ein Unternehmen in England gründen kann, ist schnell beantwortet: Ja – und der Prozess ist dank der unternehmerfreundlichen Gesetzgebung des Vereinigten Königreichs überraschend zugänglich. Zwei Rechtsformen dominieren hier: der Sole Trader (Einzelunternehmer) und die Limited Company (Ltd). Letztere ist besonders für Gründer interessant, die ihr persönliches Haftungsrisiko minimieren und ihr Business langfristig aufbauen möchten.

Welche dieser Unternehmensformen die richtige Wahl ist, hängt von deinen spezifischen Zielen ab. Im Folgenden vergleichen wir die wichtigsten Merkmale und Unterschiede auf einem Blick:¹

AspektSole TraderLimited Company
HaftungsrisikoUnbeschränkte HaftungBeschränkte Haftung
FinanzenAlle Gewinne gehören dir (nach Steuern)Geld entnehmen ist komplexer
FirmennameDu kannst einen Handelsnamen wählen oder deinen eigenen Namen verwendenEs gelten spezielle Regeln für die Namenswahl
BuchführungSobald du handelst, musst du Aufzeichnungen führen und Steuererklärungen einreichenGeschäftsführer müssen die Vorschriften für Ltd-Gesellschaften befolgen und Jahresabschlüsse sowie Steuererklärungen einreichen
RegistrierungRegistrierung ist erst ab 1.000 GBP Jahreseinkommen PflichtGesellschaft muss vor Geschäftsbeginn registriert werden
BeschäftigungsstatusDu giltst als selbstständigGeschäftsführer können Angestellte der Gesellschaft oder Amtsträger sein
Arbeitnehmer beschäftigenMöglichMöglich

Eine UK Ltd gründen ist für Österreicher besonders praktisch, weil die Gründungsdauer schnell geht – bei Bedarf ist das Ganze sogar innerhalb von 24 Stunden erledigt. Du brauchst weder einen Anwalt noch einen Notar, auch wenn das bei komplexeren Strukturen mit mehreren Beteiligten natürlich empfohlen ist. Das heißt, du kannst in einer UK Ltd Angestellte haben, sie aber ohne Probleme auch als Einzelperson führen – dann haftest du nämlich nicht mit deinem Privatvermögen.

Im großen und ganzen gibt es zwei LTD formen.

  1. Limited by Shares - die gängigste Form. Hier benötigt es neben dem Geschäftsführer auch noch einen Anteilseigner. Dies hat lediglich rechtliche Gründe und sollte dich nicht weiter hindern, denn Geschäftsführer und Anteilseigner können ein und die selbe Person sein und als Einlage reichen bereits £1.
  2. Limited by Guarantee - häufig von gemeinnützigen Organisationen oder Wohltätigkeitsvereinen genutzt. Hier sind dkine Anteile nötig, da die Mitglieder als Bürgen fungieren. 9

Vor- und Nachteile einer Firmengründung in England

Besonders wenn du international tätig bist oder werden möchtest, kann eine britische Firma Türen öffnen. Bevor du dich kopfüber in die Firmengründung im UK stürzt, lass uns ehrlich über Vor- und Nachteile sprechen. Wie bei jeder unternehmerischen Entscheidung gibt es auch hier zwei Seiten der Medaille:

VorteileNachteile
Kaum Stammkapital notwendigNotwendigkeit, sich sowohl mit britischem als auch mit österreichischem Recht auszukennen
Schnelle und unkomplizierte GründungKomplexität der steuerlichen Situation (Doppelbesteuerung, Betriebsstättenproblematik)
International anerkannter Standort, hohe Reputation als UK LtdNach Brexit mögliche Einschränkungen im Handel
Klare Doppelbesteuerungsabkommen mit Österreich schützen vor doppelter SteuerlastWechselkursrisiko durch Geschäfte in anderer Währung

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gründest du eine Firma in England

Als Sole Trader ist der Prozess kinderleicht: Du registrierst dich einfach bei der britischen Steuerbehörde. Willst du aber eine Limited Company in England gründne, wird's etwas aufwendiger – aber immer noch machbar. Zum Glück gibt es aber viele offizielle Ressourcen, mit denen dir die britische Regierung zur Seite steht.

Ein Pluspunkt: Eine physische Präsenz in England ist für die Gründung nicht zwingend erforderlich. Du kannst also alles von Österreich aus erledigen.

So läuft die UK Gründung für Österreicher ab:²

1. Wähle die Rechtsform, die zu deinem Business passt

Die meisten österreichischen Gründern entscheiden sich für eine "private limited company" (Ltd). Du kannst aber auch eine "public limited company" (PLC) gründen, wenn du planst, an die Börse zu gehen. Für den Anfang reicht aber meist die normale UK Ltd völlig aus.

2. Bestimme Geschäftsführer und Gesellschaftssekretär

Du brauchst mindestens einen Geschäftsführer (Director) – das kannst du selbst sein. Ein Secretary ist zwar nicht mehr zwingend vorgeschrieben, kann aber bei administrativen Aufgaben hilfreich sein.

3. Lege fest, wer die Gesellschafter sind

Du musst für eine Ltd mindestens einen Shareholder bestimmen. Wie bereits beschrieben, kannst du auch einziger Gesellschafter und Director in einem sein – perfekt für Einzelunternehmer. Die Anteile können später jederzeit übertragen oder verkauft werden. Alternativ kannst du (mit entsprechenden Regeln) auch einen Guarantor bestellen.

4. Wähle einen Namen

Dein Firmenname muss einzigartig sein und darf nicht zu ähnlich zu bereits existierenden Namen sein. Er muss mit "Limited" oder "Ltd" enden. Die Verfügbarkeit kannst du vorab auf der Companies House Website prüfen.³

5. Bereite die Gründungsdokumente vor

Du musst festhalten, wie genau deine UK Firma geführt werden soll. Dafür brauchst du folgende Unterlagen:

  • memorandum of association
  • articles of association
  • statement of capital
  • statement of guarantee

Für die meisten kleinen Unternehmen reichen die Standardvorlagen völlig aus.

6. Prüfe, welche Aufzeichnungen du führen musst

Je nach Rechtsform musst du verschiedene Aufzeichnungen vorlegen und Buch führen. Diese müssen stets aktuell gehalten werden. Außerdem musst du ein britisches Geschäftskonto eröffnen, bevor du deine UK Firma anmeldest. Das ist bei britischen Banken ohne Wohnsitz leider gar nicht so einfach – Wisebietet dir aber eine unkomplizierte Alternative. Mehr dazu gleich.

7. Registriere deine Gesellschaft beim Companies House

Die Online-Registrierung kostet nur 50 GBP und dauert meist nur 24 Stunden. Dafür brauchst du folgende Unterlagen:⁴

  • Geburtsort
  • Mädchenname der Mutter
  • Name des Vaters
  • Telefonnummer
  • National Insurance Number (Sozialversicherungsnummer)
  • Reisepassnummer
  • Debit- oder Kreditkarte für die Zahlung, zum Beispiel die Wise Business Card

Wenn du keine britische Sozialversicherungsnummer hast, kannst du deine Ltd aber auch per Post registrieren. Das dauert ein wenig länger und kostet 71 GBP.

Im selben Schritt kannst du dich auch direkt für die Corporation Tax anmelden. Anschließend bekommst du eine Gründungsurkunde. Ab diesem Moment existiert deine Ltd offiziell! Die Firmengründung UK Kosten halten sich also wirklich in Grenzen.

8. Erledige weitere Aufgaben

Nach der Gründung musst du je nach Branche und Rechtsform noch weitere Schritte unternehmen, zum Beispiel dich für die Umsatzsteuer anmelden. Denk auch an notwendige Geschäftsversicherungen und die Einrichtung deiner Buchführung.

Firmengründung UK Kosten

Dass die Registrierung nur 50 GBP (bzw. 71 GBP) kostet, weißt du schon. Allerdings solltest du vor der Firmengründung im UK auch im Blick behalten, welche laufenden Fixkosten danach auf dich zukommen. Denn die eigentliche Arbeit beginnt nicht mit der Gründung, sondern mit der Verwaltung deiner Firma.

Ein Pflichtpunkt ist das jährliche Confirmation Statement, das du beim Companies House einreichen musst. Damit bestätigst du, dass alle Unternehmensdaten korrekt und aktuell sind. Online kostet die Einreichung 34 GBP, per Post sind es 62 GBP.⁵

Dazu kommen – wie du es auch aus Österreich kennst – die klassischen Betriebsausgaben: Büromiete, Nebenkosten, Gehälter, Versicherungen, Buchhaltungs- und Steuerberatungskosten, dazu Ausgaben für Marketing und digitale Tools. Vor allem die Honorare für einen Accountant solltest du einplanen, da das britische Steuersystem ohne professionelle Hilfe schnell unübersichtlich werden kann.⁶

Unterm Strich sind die staatlichen Gebühren für Gründung und laufende Meldungen im UK also sehr niedrig – anders als in vielen anderen Ländern, zum Beispiel bei der Firmengründung in den USA.

Bevor du deine Entscheidung übereilst, solltest du dich aber auch über ein leidiges Thema informieren: Die Steuern im UK.

Steuern bei der Firmengründung im UK

Das Thema Steuern bei einer Firmengründung im Vereinigten Königreich wirkt auf den ersten Blick tatsächlich komplex. Aber auch hier gibt es viele Ressourcen, sodass man es sich mit ein wenig Geschick durchaus aneignen kann – auch wenn ein Steuerberater natürlich nach wie vor sein Geld wert ist.

Wichtig ist zunächst zu verstehen, welche Steuerarten für Unternehmen im UK überhaupt relevant sind und wie sie sich im Vergleich zu Österreich einordnen lassen.

An erster Stelle steht die Corporation Tax, ähnlich der österreichischen Körperschaftsteuer. In Großbritannien liegt sie je nach Gewinnhöhe zwischen 19 % und 25 % – kann also sogar niedriger als in Österreich sein.

Diese Steuern werden dir übrigens nicht automatisch berechnet, du musst deine UK Ltd dafür beim britischen Finanzamt, also beim HMRC, registrieren. Wenn du das nicht direkt bei der Unternehmensanmeldung gemacht hast, erledigst du das so:

  1. Logge dich über den Business Tax Account auf Gov.UK mit deiner Government Gateway ID ein. Falls du noch keinen Zugang hast, kannst du den direkt bei der Anmeldung erstellen.
  2. Anschließend müssen die Firmendaten angegeben werden – dazu zählen die Company Registration Number, das Datum, an dem die Geschäftstätigkeit aufgenommen wurde und der Bilanzstichtag.

Sobald du die Registrierung für die Corporation Tax abgeschlossen hast, kannst du später die jährliche Company Tax Return einreichen.

Das ist aber noch nicht alles, denn daneben gibt es noch weitere Steuerarten:

  • VAT (Value Added Tax): Die britische Umsatzsteuer. Sie ist ab einem Jahresumsatz von über 90.000 GBP⁷ (ca 104.000 EUR, Wechselkursvom 15.08.2025) verpflichtend. Zum Vergleich: In Österreich musst du schon ab 55.000 EUR Umsatz im Jahr ((Kleinunternehmerregelung)[https://payout-surge.live/at/blog/kleingewerbe-anmelden-oesterreich]) Umsatzsteuer bezahlen.
  • Income Tax: Betrifft Einkommen aus selbständiger Tätigkeit, vergleichbar mit der österreichischen Einkommensteuer.
  • National Insurance Contributions (NICs): Ähneln den österreichischen Sozialversicherungsbeiträgen.
  • Capital Gains Tax: Die Steuer auf Gewinne aus dem Verkauf von Vermögenswerten, vergleichbar mit der österreichischen Kapitalertragsteuer – für viele Unternehmen aber nicht relevant.

Ein entscheidender Punkt für Gründern aus Österreich ist das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und Großbritannien. Das soll verhindern, dass du dieselben Gewinne oder Einkünfte doppelt versteuern musst – einmal im UK und einmal in Österreich.

Wichtiger Hinweis: Eine Konsultation mit einem Steuerberater ist absolut ratsam. Die steuerliche Optimierung kann dir langfristig viel Geld sparen.

Rechtliche Aspekte für österreichische Gründer

Seit dem Brexit hat sich einiges geändert im Gesellschaftsrecht von England und Österreich. Besonders wenn deine UK Ltd auch einen Österreichbezug haben soll, wird's knifflig.

Mit dem Austritt aus der EU haben britische Limiteds mit Hauptsitz in Österreich nämlich ihre bisherige rechtliche Grundlage innerhalb der EU verloren. Eine britische Limited mit Hauptsitz in Österreich und mehr als einem Gesellschafter wird nunmehr als Gesellschaft bürgerlichen Rechts behandelt. Demnach entfällt einer der größten Vorteile der Ltd: die beschränkte Haftung.

Anders sieht's aus, wenn dein Unternehmen sowohl seinen Satzungs- als auch Verwaltungssitz in Großbritannien hat – also quasi kein direkter Bezug zu Österreich besteht. Für österreichische Zweigniederlassungen von UK Ltds gelten wieder andere Regelungen.⁸

Wie du siehst, ist die Rechtslage komplex. Deshalb empfehlen wir dir auch hier, einen Anwalt mit Expertise im internationalen Recht zu Rate zu ziehen.

Wise Business als idealer Partner für deine UK Firma

Wie bereits erwähnt, brauchst du ein Geschäftskonto in England, um deine UK Firma zu eröffnen. Bei britischen Banken ist das leider mit einer Menge Papierkram verbunden – doch das muss nicht sein.

Das Wise Geschäftskonto ist die moderne Alternative zu traditionellen Banken und macht dein internationales Geschäft zum Kinderspiel. Warum ist es einfacher, Wise zu nutzen, als ein traditionelles Geschäftskonto im UK zu eröffnen? Ganz einfach:

  • Lokale Bankverbindung: Wise Business bietet dir eine echte lokale Kontoverbindung in GBP und 9 weiteren Währungen – perfekt für deine britische Firma
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  • Spesenmanagement: Stelle Debitkarten für deine Angestellten aus, verwalte Team-Zugänge und behalte alle Ausgaben im Blick
  • Buchhaltungs-Integration: Nahtlose Anbindung an gängige Buchhaltungssoftware wie Quickbooks und Xerox erleichtern deine Buchführung
  • **Internationales Konto: **Mit Wise Business kannst du in über 40 Währungen Geld halten und versenden – ideal für internationale Geschäfte

Die Kontoeröffnung dauert nur wenige Minuten und kostet einmalig 50 EUR – danach kannst du dein Wise Geschäftskonto dauerhaft kostenlos nutzen.

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Fazit

Eine Firma im UK zu gründen, ist für Österreicher durchaus machbar und bringt echte Vorteile mit: von der schnellen, kostengünstigen Gründung über das geringe Stammkapital bis hin zum internationalen Renommee. Für die Registrierung ist zwingend ein britisches Geschäftskonto notwendig – aber keine Sorge, hier kannst du einfach dein Wise Business Konto nutzen. Allerdings erfordern die steuerlichen und rechtlichen Aspekte ein wenig Einarbeitung, daher lohnt sich die Unterstützung durch einen Steuerberater.

Starte jetzt mit Wise Business durch und hebe dein internationales Geschäft auf das nächste Level!

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Firmengründung in UK

Muss ich in UK wohnen, um eine Firma zu gründen?

Nein, das ist nicht notwendig. Du kannst als Österreicher Unternehmen in UK gründen, ohne dort zu wohnen oder überhaupt das Land zu betreten.

Wie hoch sind die laufenden Kosten einer UK Firma?

Die Anmeldung kostet nur 50 GBP und die jährliche Meldung 34 GBP. Dazu kommen übliche Betriebskosten, die auch in Österreich anfallen würden.

Kann ich mein Wise Konto als Geschäftskonto für meine UK Firma nutzen?

Ja, Wise Business ist ideal als Geschäftskonto für deine UK Firma geeignet und wird von Companies House und HMRC akzeptiert.


Quellen:

¹ Unternehmen gründen, Gov.UK, August 2025
² Ltd gründen Schritt für Schritt, Gov.UK, August 2025
³ Firmennamen Checker, Gov.UK, August 2025
UK Firma registrieren, Gov.UK, August 2025
Jährliches Statement, Gov.UK, August 2025
Ltd gründen Kosten, Unbiased, August 2025
VAT, Gov.UK, August 2025
Brexit und britische Ltd, WKO, August 2025
9 LTD by Shares & by guarantee , August 2025


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