Haus kaufen in Frankreich als Schweizer

Alexandra Vogt

Kapitalanlagen in Form von Immobilien im Ausland werden unter Schweizern immer beliebter. Viele nutzen sie als Feriendimizil im Warmen, andere als Einnahmequelle zur Vermietung. Für Schweizer kann es also durchaus interessant sein, ein Haus in Frankreich zu kaufen. Die Nähe zur Schweiz, das angenehme Klima und die vergleichsweise günstigeren Immobilienpreise machen Frankreich für Anleger sowie Eigennutzer attraktiv.

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zum Hauskauf in Frankreich als Schweizer: vom Ablauf bis hin zu den Kosten.

Kann ich als Schweizer ein Haus oder eine Wohnung in Frankreich kaufen?

Prinzipiell ist es für Schweizer auch ohne dauerhaften Wohnsitz oder Beschäftigung in Frankreich möglich, dort eine Immobilie zu erwerben. Es gibt keine besonderen Auflagen für Nicht-EU-Bürger beim Immobilienkauf in Frankreich. Einzig Reisepass und Geburtsurkunde werden beim Kauf verlangt – und natürlich eine Reihe von Dokumenten, Verträgen und Gutachten, die mit dem Kauf selbst in Verbindung stehen.

Französische Sprachkenntnisse sind zwar nicht zwingend erforderlich, helfen aber enorm dabei, sich bei der Immobiliensuche in Frankreich und beim bürokratischen Prozess zurechtzufinden.

Ablauf: Wie kaufe ich ein Haus in Frankreich?

Der Immobilienkauf in Frankreich ist etwas bürokratischer als in der Schweiz, aber mit der richtigen Vorbereitung gut machbar.

1. Die richtige Region finden

Frankreich bietet viele attraktive Regionen für Immobilienkäufer. Bevor du dich festlegst, solltest du potenzielle Standorte gründlich erkunden und prüfen. Die folgenden Punkte beeinflussen nicht nur deine Lebensqualität vor Ort, sondern können auch eine grosse Rolle beim langfristigen Wert deiner Immobilie in Frankreich spielen:

  • Wie gut ist die Infrastruktur?
  • Gibt es ausreichend Freizeitangebote?
  • Wie sieht es mit der ärztlichen Versorgung aus?
  • Wie ist das Entwicklungspotenzial der Region?

haus-in-frankreich

2. Immobiliensuche

Wenn du dich für eine Region entschieden hast, kann die Suche nach einem passenden Kaufobjekt in Frankreich beginnen. Dafür kannst du dir einen Makler oder Vermittler vor Ort zur Hilfe holen oder verschiedene Online-Portale durchforsten.

Insbesondere bei fehlenden Sprachkenntnissen und der Suche aus der Ferne kann die Unterstützung durch einen erfahrenen Makler sehr hilfreich sein.

3. Vorvertrag (Compromis de vente)

Ist die richtige Immobilie gefunden, geht es an das Organisatorische – und das kann einiges an Zeit kosten. Denn im Vergleich zur Schweiz ist der Immobilienkauf in Frankreich ein wenig aufwändiger und bürokratischer.

Zunächst wird der compromis de vente aufgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Art Vorvertrag, in dem die Verpflichtungen und Konditionen des Kaufs von beiden Seiten bestätigt werden.

4. Technische Gutachten (Diagnostiques techniques)

Vor dem Hauptvertrag werden verschiedene Gutachten erstellt – meist auf Kosten des Verkäufers. Diese prüfen Schadstoffbelastungen, den Zustand von Elektro- und Gasinstallationen sowie die Energiebilanz des Hauses. Für diesen Prozess musst du meist mehrere Wochen veranschlagen.

5. Hauptvertrag und Grundbucheintrag

Sind alle Gutachten abgeschlossen, kommt es zum Hauptvertrag. Dieser besiegelt den Kauf und macht dich zum neuen Eigentümer der Immobilie. Die Abwicklung des Hauptvertrags übernimmt ein Notar – das geht mittlerweile auch digital. Anschliessend wirst du, ähnlich wie in der Schweiz, als neuer Eigentümer ins Grundbuch eingetragen.

Brauche ich einen Makler für den Hauskauf in Frankreich?

Prinzipiell brauchst du keinen Makler, um ein Haus in Frankreich zu kaufen, gerade wenn du gut französisch sprichst. Viele Käufer entscheiden sich aber trotzdem für professionelle Unterstützung, da ein Makler viel Arbeit abnehmen und Zeit sparen kann.

Was ein französischer Makler bei der Immobiliensuche im Ausland übernimmt:

  • Suche und Auskunft über Zustand und Preise
  • Organisation von Besichtigungen
  • Ausarbeitung des Vorvertrags
  • Koordination mit dem Notar

Bei der Suche nach einem geeigneten Makler ist es wichtig, auf die richtigen Qualifikationen zu achten. Professionelle und lizenzierte Makler müssen in Frankreich eine carte professionnelle besitzen, die jährlich erneuert werden muss. Ausländische Makler haben diese Lizenz nur selten – achte also darauf, dass du nur einen Makler mit gültiger carte professionnelle engagierst.

Was sind die Vor- und Nachteile, wenn man einen französischen Makler beauftragt?

Vorteile: Nachteile:
Ortskenntnis und -ansässigkeit Mögliche Sprachbarriere
Realistische Einschätzung der Immobilie Courtage nicht gesetzlich geregelt, daher oft sehr hoch bei 5-10 % zzgl. MWSt.
Unterstützung bei Formalitäten Wenn Courtage vom Verkäufer übernommen wird, wird sie in den Kaufpreis integriert und somit getarnt
Deutlich leichtere Suche Teils höhere Courtagen für Ausländer

typische mehrstöckige Häuser in Paris

Welche Kosten kommen beim Immobilienkauf in Frankreich auf mich zu?

In Frankreich sind die Immobilienpreise stark von der Region abhängig. So sind die Immobilien in der Hauptstadt Paris, der Küstenregion Côte d’Azur und der Insel Korsika am teuersten, im Elsass und in Lothringen im Osten dafür vergleichsweise günstiger.

Durchschnittlich liegt der Preis pro Quadratmeter bei 2’566 EUR. (Stand: Dezember 2025)2 Im Vergleich dazu zahlt man in der Schweiz oft ein Vielfaches.

Natürlich solltest du bei deiner Entscheidung neben der Bausubstanz und der Infrastruktur auch das Entwicklungspotential der Region mit einberechnen, denn das spielt für die Wertsteigerung eine grosse Rolle.

Kaufnebenkosten

  • Notargebühren
  • Grunderwerbssteuer (droits de mutation)
  • Grundbuchkosten (taxe de publicité foncière)

In Frankreich wird bei den Kaufnebenkosten zwischen Neubauten und bereits bestehenden Immobilien unterschieden. Für gebrauchte Immobilien ist mit Kosten von ca. 7-8 % zu rechnen, während die Nebenkosten für Neubauten nur 2-3 % des Kaufpreises kosten.

Erkundige dich, ob die Mehrwertsteuer bereits im Kaufpreis enthalten ist. TTC (toutes taxes comprises) bedeutet inklusive Steuern, hors taxe bedeutet ohne Steuern.

Instandhaltungskosten

Viele der laufenden Kosten wie Strom, Gas und Wasser werden im Falle einer Vermietung typischerweise von den Mietern übernommen. Auch Instandhaltungskosten für Aufzüge, Reinigungspersonal und Müllentsorgung werden meist den Mietern verrechnet.

Steuern beim Hauskauf in Frankreich

Neben den einmalig zu zahlenden Kaufnebenkosten gibt es auch Steuern, die laufend fällig werden:1,3

  • Grundsteuer (taxe foncière sur les propriétés bâties): Diese Steuer wird im Januar jedes Jahres eingezogen. Sie bezieht sich auf den aktuellen Wohnwert (valeur locative)
  • Müllabfuhrsteuer: Diese Steuer wird von der Gemeinde festgelegt und kann von etwaigen Mietern getragen werden
  • Vermögenssteuer für Immobilien (IFI): Nur relevant, wenn der Netto Steuerwert der Immobilie über 1,3 Mio. EUR beträgt

*Hinweis: Als Schweizer Immobilienbesitzer in Frankreich solltest du auch die steuerlichen Auswirkungen in der Schweiz beachten. Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Schweiz und Frankreich regelt, wie Einkünfte und Vermögen besteuert werden. Ein Steuerberater kann bei diesbezüglichen Fragen helfen.

Traditionelle Fachwerkhäuser entlang eines Kanals in Strasbourg

Wise zum Verschicken hoher Geldbeträge

Beim Kauf einer Immobilie im Ausland musst du oft hohe Beträge überweisen und umtauschen – und genau hier können traditionelle Banken teuer werden. Neben den Überweisungsgebühren schlagen viele Banken auch beim Wechselkurs einen Aufschlag drauf.

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  • Keine versteckten Aufschläge: Der angezeigte Wechselkurs ist der Kurs, den du bekommst.
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Chancen und Risiken beim Kauf einer Immobilie in Frankreich als Kapitalanlage

Wie bei jeder Investition gibt es auch beim Hauskauf in Frankreich einige generelle Punkte zu bedenken:

Pro Contra
Zusätzliche Einnahmequelle bei Vermietung Mögliche Sprachbarriere
Lange Laufzeiten bei festem Zinssatz Nicht-reglementierte Maklerkosten
Guter Standort für ein Ferienhaus
Niedrige Quadratmeterpreise Viel Bürokratie

Zusammenfassung

Eine Immobilie im benachbarten Ausland ist für viele Schweizer eine ideale Kombination aus Feriendomizil und Kapitalanlage. Zwar ist der Hauskauf in Frankreich deutlich bürokratischer als hierzulande, die niedrigen Quadratmeterpreise machen den Mehraufwand allerdings für viele wett.

Für die Überweisung hoher Beträge nach Frankreich lohnt sich ein Vergleich – mit Wise kannst du zum Devisenmittelkurs wechseln und siehst alle Gebühren im Voraus.

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FAQ: Häufige Fragen zum Hauskauf in Frankreich

Kann ich als Schweizer ein Haus in Frankreich kaufen?

Ja, Schweizer Staatsbürger können ohne generelle Einschränkungen Immobilien in Frankreich erwerben. Es gibt keine besonderen Auflagen für Nicht-EU-Bürger beim Immobilienkauf.

Kann ich dauerhaft in Frankreich leben, wenn ich ein Haus kaufe?

Nein, der Immobilienkauf gewährt kein automatisches dauerhaftes Aufenthaltsrecht. Schweizer können sich dank bilateraler Abkommen mit der EU visumfrei in Frankreich aufhalten, müssen sich aber bei längerem Aufenthalt bei den örtlichen Behörden anmelden.

Wie viel Steuern zahlt man beim Hauskauf in Frankreich?

Die Kaufnebenkosten (inklusive Grunderwerbsteuer und Notargebühren) betragen bei Bestandsimmobilien ca. 7-8% und bei Neubauten ca. 2-3% des Kaufpreises. Zusätzlich fallen jährliche Steuern wie die Grundsteuer an.

Wie viel Eigenkapital braucht man für einen Hauskauf in Frankreich?

Französische Banken verlangen von ausländischen Käufern typischerweise 20-30% Eigenkapital. Die genauen Anforderungen variieren je nach Bank und individueller Situation.

Quellen (Stand 10.12.2025):
  1. Service-Public.fr – Immobiliensteuern (Französisch)
  2. Lepricdelimmo – Immobilienpreise in Frankreich
  3. Notaires.fr – Vermögensteuer (Englisch)
  4. Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz – Immobilienfinanzierung in Frankreich

*Bitte siehe dir unsere Nutzungsbedingungen und die Produktverfügbarkeit für deine Region an oder besuche die Wise-Gebührenseite für die aktuellsten Informationen zu Preisen und Gebühren.

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